Formate – Die Qual der Wahl

Aus Papier ausgeschnittene Planeten © Image by Freepik

Ob face-to-face, Audio, Bild oder Text – Forschende wie auch Bürgerinnen und Bürger können sich über eine breite Palette an Wissenschaftskommunikations-Formaten freuen.

Was ist das richtige Format?

Bei der Wahl eines geeigneten Formats kann das Portal wissenschaftskommunikation.de behilflich sein. Es bietet einen Überblick über mehr als 100 Formate inklusive einer genauen Beschreibung. Diese können nach mehreren Faktoren gefiltert werden. Eine umfangreiche Sammlung an Toolkits inkl. Entscheidungsbaum für das richtige Format bietet auch die American Geophysical Union auf ihrer Webseite.

Grundsätzlich sollten sich Forschende überlegen, mit welchem Format sie ihre Informationen am besten an ihr Zielpublikum transportieren können. Denn nicht jedes Format ist für alle Zielgruppen und fachlichen Inhalte gleich gut geeignet. Es ist auch wichtig sich zu fragen, welches Format zu einem selbst passt. Womit fühlt man sich wohl? Welche Fähigkeiten und Kompetenzen bringt man selbst mit? Das bedeutet nicht, dass nicht auch die eigene Komfortzone verlassen werden kann, um etwas Neues auszuprobieren. 

10 Tipps für eine gelungene Citizen-Science-Projektbeschreibung

  1. Ein-Satz-Überblick: Das Wesentliche des Projekts sollte kurz und bündig zusammengefasst werden, idealerweise in einem Satz am Anfang der Projektbeschreibung. Darin sollen Zweck und Umfang des Projekts erklärt werden, um Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken.
  2. Ziele: Wichtig ist eine klare und explizite Beschreibung der direkten Ziele (z.B. wissenschaftlich, sozial oder politisch orientiert), um Personen anzusprechen, die diese Ziele schätzen und daher einen Beitrag leisten wollen.
  3. Impact: Erläutern Sie den langfristigen Beitrag des Projekts zur Lösung eines größeren Problems, das über die unmittelbare Forschungsfrage oder das Ziel des Projekts hinausgeht, um Personen anzusprechen, die diese Vision schätzen und daher einen Beitrag leisten wollen.
  4. Aufgaben/Aktivitäten: Beschreiben Sie die Aktivitäten und Aufgaben, die von den Teilnehmenden im Rahmen des Projekts durchgeführt werden sollen. Enthalten sein sollten Details über den Ort, den Zeitaufwand, die verwendeten Werkzeuge usw., um eine Auswahl des Projekts zu ermöglichen, das den eigenen Interessen, Fähigkeiten und Kapazitäten entspricht.
  5. Zielgruppe: Informieren Sie über potenzielle Teilnehmende, ihre Beziehung zum Projektbereich/den Zielen sowie notwendige Fähigkeiten oder (Vor-)Wissen um einen guten „Match“ sicherstellen. So können Sie an die Selbstidentität der Teilnehmenden appellieren.
  6. Benefits: Erläutern Sie die Vorteile für Citizen Scientists durch ihre Teilnahme am Projekt. Kommunizieren sie mögliche Motivation und Anreize und zeigen Sie auf, wie die Beteiligung die persönliche Weiterentwicklung fördert.
  7. Beteiligungsmöglichkeiten: Geben Sie konkrete, praktische Informationen zu den Beteiligungsmöglichkeiten und eine Übersicht über Registrierung und Onboarding.
  8. Training/Einschulung: Beschreiben Sie Details zur Einschulung, Trainingsmöglichkeiten, Ressourcen und möglicher Unterstützung für Citizen Scientists. Das trägt zu einer Stärkung des Vertrauens der Teilnehmenden bei, selbst einen effektiven Beitrag zu leisten.
  9. Zugang zu den Ergebnissen: Erklären Sie, wie die Daten und Ergebnisse genutzt oder zugänglich gemacht werden um eine Erhöhung der Transparenz zu erreichen. Sie geben den Teilnehmenden die Möglichkeit, die Ergebnisse ihrer Beiträge aufzuzeigen und Selbstwirksamkeit zu erfahren.
  10. Wertschätzung der Citizen Scientists: Bringen Sie Ihre Wertschätzung für die Beiträge der Citizen Scientists zum Ausdruck und/oder beschreiben Sie, wie das Projekt diese Beiträge anerkennen wird. Dies schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit und macht stolz auf die eigenen Beiträge. Offene Wertschätzung trägt auch zur Verbesserung des Rufs und der Glaubwürdigkeit des Projekts bei.

Eine kleine Auswahl an Formaten

Möchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse auf kreative Art und Weise vermitteln und besonders auch jüngere Zielgruppen ansprechen, sind Comics eine gute Möglichkeit. Schöne Beispiele bieten die Wissenschaftscomics, die im Rahmen von speziellen Wettbewerben der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entstanden sind. Es gibt Geschichten zu Biodiversität, Medienkompetenz, Geschichte, Astronomie, Genetik usw. für unterschiedliche Altersgruppen: 7 bis 10 Jahren, 8 bis 12 Jahren sowie 10 bis 14 Jahren.

Als Forschende/r auf der Bühne stehen? Beim Science Slam dreht sich alles um die unterhaltsame Darbietung eines wissenschaftlichen Themas vor Publikum. In einem Kurzvortragswettbewerb treten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gegeneinander an und haben 10 Minuten Zeit, um die Zuschauerinnen und Zuschauer für sich zu gewinnen. Wer den lautesten Applaus bekommt, gewinnt. Auch in Österreich finden jedes Jahr Science Slams statt.

Wer gerne schreibt, kann heutzutage mit ganz einfachen Mitteln einen Blog anlegen und seinen Leserinnen und Lesern wissenschaftliche Ideen, Fragestellungen oder Erfahrungen aus dem Forschungsalltag näherbringen. Der österreichische Astronom und Wissenschaftskommunikator Florian Freistetter schreibt in seinem Blog Astrodicticum Simplex regelmäßig über Sterne und das Universum.